Gesprächsstrategien

Stammtischparolenvertreter:

• sind laut, bestimmend, emotional
• hantieren mit Halbwahrheiten, Pseudowissen und verallgemeinern
• benutzen Schlagworte, vertreten "Haltungen"
• sind nicht in der Lage bzw. streben nicht danach, Lösungen anzubieten

Stammtischparolen-Gegner sollten:

• versuchen ruhig und sachlich zu argumentieren, sich nicht provozieren lassen
• Provokationen bewusst ignorieren oder dem Provokateur gezielt Fragen stellen
• bei der Gegenargumentation auf Differenziertheit achten
• versuchen, Argumentationslinien zu verfolgen bzw. durchzuhalten
• Nachfragen hilft die eigene Position zu bestärken und die andere in Frage zu stellen
• Verbesserungsvorschläge fordern
• Lebensumstände der Gegenseite berücksichtigen
• persönlichen Bezug herstellen - die "anderen" rauslassen
• Witz und Situationskomik nutzen, um verhärtete Fronten aufzubrechen
• auf Körpersprache achten; jede Form von Überheblichkeit vermeiden
• darauf achten: das Gefährliche sind vor allem die Emotionen

Auch mit Fragen lässt sich gut arbeiten, z.B.: "Wir haben zu viele Ausländer hier."
Fragen, die auf Probleme bei dieser Position aufmerksam machen, könnten sein:

• Was passiert, wenn wir weniger Ausländer hier hätten?
• Wer würde den Müll wegräumen?
• Wer misst mit welchen Mitteln, ab wann die Ausländer zu viele sind ?
• Was geschieht, wenn unsere Wirtschaft plötzlich boomt, und wir zu wenige Arbeitskräfte haben?

Fragen, die auf Seltsamkeiten hinweisen:

• Sind die in den Grenzbereichen lebenden Dänen, Holländer, Belgier, Franzosen und Österreicher auch Ausländer?
• Sollte man protestieren, dass zu viele Ausländer hier sind wenn der Spezialist, der an einem eine lebensnotwendige Operation durchführt, aus Griechenland kommt?

Fragen, die Absonderlichkeiten belegen:

• Wie viele echte Münchener spielen noch beim FC Bayern München?
• Träfe - aus Sicht der jeweiligen Einheimischen - die Parole es seien zu viele Ausländer da, auch auf Deutsche zu, die auf Mallorca ein Haus besitzen oder in der Steueroase Monaco leben?