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So heißt es im Völkischen Beobachter vom 21. April 1936: "Neue Straßennamen in TempelhofEIN FLIEGERVIERTEL AM FLUGHAFEN Staatssekretär Milch und Staatskommissar Dr. Lippert sprechen bei der feierlichen Einweihung Zur Ehrung gefallener und gestorbener Kriegsflieger findet am Tag der Luftwaffe, 21. April 1936, 16 Uhr, auf dem Paradeplatz in Neu-Tempelhof die feierliche Umbennung mehrerer Straßen nach bekannten Fliegerhelden statt. Diese Umbenennungen wurden auf Vorschlag des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Göring, sowie des Staatskommissars der Hauptstadt Berlin vom Polizeipräsidenten verfügt.(...) Bei der Feier werden in Vertretung des Reichsministers der Luftfahrt, Staatssekretär Milch und Staatskommissar Dr. Lippert sprechen. Die Erweisung der militärischen Ehren während der Feier erfolgt durch eine Kompanie der Wachtruppen der Luftwaffe Berlin. |
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Rittmeister Manfred Freiherr v. Richthofen, gefallen am 21.April 1918 als Kommandeur des Jagdgeschwaders Nr. 1, nachmals "Jagdgeschwader Richthofen". Nach dem Tode Boelckes das große Vorbild deutschen Fliegertums. 80 Abschüsse. Pour le Merite am 12. Januar 1917. Begründer der Taktik des Geschwaderkampfes. Überragende Führernatur.
Hauptmann Oswald Boelcke, gefallen am 28. Oktober 1916 als Führer der Jagdstaffel 2, nachmals "Jagdstaffel Boelcke". 40 Abschüsse. Pour le Merite am 12. Januar 1916. Der große Meister der deutschen Jagdfliegerei und Begründer der Taktik des Staffelkampfes. Sein Erbe übernahm nach seinem Tode sein großer Schüler M. v. Richthofen." Und so weiter... Hintergedanke dieser Aktion war, den militärischen Pathos wie "Heldentum", "Opferbereitschaft", "Pflichterfüllung" zu vergegenwärtigen. Es war ein kleiner aber nicht unwichtiger Beitrag das Volk auf Militär, Aufrüstung und einen neuen Krieg einzustimmen. |
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Neuanfang?Nach 1945 gab es konkrete Pläne zur Umbenennung dieser Straßen. So sollten alle nationalsozialistischen und militärischen Namen ein für allemal getilgt werden. Zum Beispiel hätte der Kriegsheld Manfred von Richthofen dem Pazifisten und Anarchisten Erich Mühsam weichen müssen. Leider wurden diese Pläne nicht realisiert. Im Gegenteil - so erhielt mit der Udetzeile 1957 eine weitere Straße den Namen eines Fliegeroffiziers des I. Weltkriegs. |
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