- Symbol der "Freundschaft"?!

"Anlässlich des Einzugs der aus Spanien zurückkehrenden deutschen Freiwilligen", schreibt das Amtsblatt 1939, "wird die Wannseestraße in Zehlendorf in Spannische Allee umbenannt".
So sollte nicht nur zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Spanien, sondern auch im Falle der "Griechischen Allee" und der "Bulgarischen Straße" die Freundschaft zu Griechenland und Bulgarien mit Hilfe einer Starßenbenennung ausgedrückt werden.

Der spanische Bürgerkrieg

Als im Juli 1936 in Spanien die faschistische "Falange Espanola" mit Hilfe eines Militärputsches versucht, die neugewählte demokratische Regierung zu stürzen, entbrennt ein Bürgerkrieg, der drei Jahre dauern sollte.

Die Aufstände wurden in den größeren Städten schnell niedergeschlagen und es gelang den Republikanern, sich in etwa drei Viertel des Landes zu halten. Aufgrund der sich langsam abzeichnenden Niederlage beschlossen Deutschland und Italien General Francisco Franco und seine Anhänger mit Kriegsmaterial und Soldaten zu unterstützen.

Tod eines spanischen Republikaners

5.9. 1936

Cerro Muriano/Spanien

Auf der anderen Seite wurden die Republikaner von der UdSSR mit Material und Technikern unterstützt. Außerdem kämpften an der Seite der Republikaner Tausende Freiwillige aus aller Welt, die sich in den "Internationalen Brigaden" organisierten. 27 Staaten versuchten mit Hilfe eines Nichteinmischungspakts eine Ausbreitung des Krieges auf andere Länder zu verhindern, wobei auch Deutschland und Italien Unterzeichnende waren. Ende März 1938 zog Franco in Madrid ein und erklärte wenige Tage danach den Krieg für beendet, wofür er Glückwünsche von Mussolini, Hitler und dem Papst erhielt. Der blutige Höhepunkt des Krieges war der Angriff auf die Stadt Guernica, der von deutschen und italienischen Kampfverbänden geflogen wurde. Innerhalb von drei Stunden wurde das kulturelle Zentrum und religiöses Heiligtum der Basken dem Erdboden gleichgemacht. Picasso klagte die Invasion bei der Weltausstellung 1937 in Paris mit seinem Gemälde "Guernica" an.


Rückkehr der "Legion Condor"

In Deutschland wussten jedoch nur wenige von den in Spanien stationierten deutschen Truppen, da Hitlers Regierung die Aussendung von Truppen nach Spanien immer wieder dementiert hatte. In Wirklichkeit war Spanien eine Art "Generalprobe" für Hitlers kommende Kriege. In dem drei Jahre dauernden Krieg, wurden Kriegsgeräte und Taktiken aller Art ausprobiert. Tausende deutsche Offiziere und Soldaten sammelten "Fronterfahrung".
Die Rückkehr der "Freiwilligen" wurde um so größer gefeiert. Neben großen Siegesparaden erschienen propagandistische Sonderzeitungen, so dass, nachdem zahlreiche Offiziere ausgebildet wurden, nun auch die Bevölkerung auf einen Krieg vorbereitet wurde.
Wie viele Straßen in Berlin, so heißt auch die ehemalige Wannseestraße noch heute Spanische Allee.


Im Völkischen Beobachter vom 7. Juni 1939 heißt es:



"Der Führer an die "Legion Condor"

Euer Kampf in Spanien eine Lehre für unsere Gegner

Deutschlands Hilfe für Franco der Dank Spaniens Haltung im Weltkrieg- Gemeinsame praktische Demonstration der weltanschauliche Vebundenheit Deutschlands und Italien

Adolf Hitler:
" Ihr seid nun zurückgekehrt als die

tapferen Vollstrecker meines Auftrages"


Der Führer sprach den kampferprobten Spanienfreiwilligen beim Staatsakt
im Lustgarten den Dank der Nation aus

Die Reichshauptstadt bereitete den Kampferprobten, siegreichen Spanienkämpfern einen gerdezu triumphalen Empfang. Viele Hunderttausende bildeten am Dienstag Spalier insbesondere an der Ostwestachse (....)
(...) Es ergab sich damit zum erstenmal eine gemeinsame praktische Demonstration der weltanschauliche Vebundenheit unserer beiden Länder.
Diese idealen Motive hat man in den internationalen Plutokratien weder begreifen können noch zugeben wollen."